Der VfL Bochum muss weiter auf den ersten Sieg in der Fußball-Bundesliga warten. Im Topspiel trennte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Letsch am Samstagabend mit 1:1 (0:0). Der VfL muss sich dabei den Vorwurf gefallen lassen, nicht mehr aus einer überlegenden ersten Halbzeit gemacht zu haben.
Irgendwie kribbelte es von Beginn an im Ruhrstadion. Lag es am Flutlicht oder an dem Titel "Topspiel der Fußball-Bundesliga"? Was auch immer es war, die Spieler des VfL waren voll da. Bochum ließ Ball und Gegner laufen und die Frankfurter spielerisch nicht aus der eigenen Hälfte kommen.
Und beinahe wäre es wieder Kevin Stöger mit der frühen Führung gewesen. Doch diesmal fehlten Zentimeter zum Traumtor. Stöger sah, dass Kevin Trapp etwas zu weit vor seinem Tor stand und zog aus über 30 Metern einfach mal ab. Trapp kam gerade noch so mit den Fingern an den Ball, der darauf auf die Latte klatsche (3.).
Bochum hatte mehr Ballbesitz und kontrollierte das Spiel. Die ersten richtig guten Chancen hatte aber die Eintracht, weil der VfL sie einlud. Felix Passlack mit einem leichten Ballverlust (7.), eine missglückte Eckenvariante (11.) und inkonsequentes Anlaufen (22.). Frankfurt schoss dreimal aufs Tor, dreimal war Manuel Riemann zur Stelle.
Auf der anderen Seite hatte kurz darauf Takuma Asano die Riesenchance auf das 1:0. Einen Stöger-Freistoß legte Philipp Hofmann per Kopf ab, Asanos Direktabnahme parierte Trapp mit gutem Reflex (24.). Danach kam ein Phase ohne gefährliche Strafraumszenen, doch der VfL blieb die spielbestimmende Mannschaft.
In der 41. lief Passlack auf seiner rechten Seite einfach mal durch. Kapitän Anthony Losilla sah und fand ihn, der Kopfballaufsetzer im Fünfer war aber zu ungefährlich. Bochum war Frankfurt in Halbzeit eins in allen Belangen überlegen. Das Einzige, das fehlte, war ein Tor.
Frankfurt: Trapp - Tuta (90. Smolcic), Koch, Pacho - Buta (90. Buta), Skhiri, Larsson, Nkounkou (46. Chaibi) - Götze (80. Aaronson), Ebimbe - Ngankam (46. Marmoush).
Tore: 0:1 Ebimbe (55.), 1:1 Stöger (74.)
Gelbe Karten: Stöger (70.), Bero (80.), Masovic (90.) / Marmoush (72.), Götze (76.)
Schiedsrichter: Benjamin Brand
Zuschauer: 26.000
Und irgendwie schwang dieses Gefühl mit in die zweite Halbzeit zwei mit. Bochum war nicht mehr so griffig, war immer öfter einen Schritt zu spät und ließ sich in der 55. Minute zu leicht überspielen. Den Abschluss von Omar Marmoush konnte Riemann noch parieren, beim Nachschuss von Dina Ebimbe war er machtlos (55.).
Letsch reagierte, brachte erst Christopher Antwi-Adjei sowie Neuzugang Goncalo Paciencia und kurz darauf Philipp Förster und Lukas Daschner. Bochum setzte Frankfurt darauf wieder früher unter Druck. Antwi-Adjei erzwang eine Ecke, bei der sich Marmoush ungeschickt anstellte und Ivan Ordets zu Boden riss - Elfmeter.
Stöger trat an, schoss nach links, Trapp blieb stehen - 1:1 (74.). Es war als hätte jemand den Lautstärkeregler auf Anschlag gedreht. Das Ruhrstadion war da und peitschte den VfL nach vorne. Ein Abschluss von Antwi-Adjei wurde gerade so geblockt (75.), ein wuchtiger Kopfball von Daschner von Trapp pariert (76.) und nochmal Daschner per Kopf (82.).
Es waren hektische Schlussminuten an der Castroper Straße. Beide Mannschaften wollten den Siegtreffer. Erst hatte Paciencia die Möglichkeit per Kopf (85.), im direkten Gegenangriff fehlten bei einer Frankfurter Hereingabe Zentimeter. Bochum drückte, warf - durch Antwi-Adjei im wahrsten Sinne des Wortes - nochmal alles nach vorne, doch es blieb beim 1:1.